Zeitformen in Büchern - Präsens und Präteritum

Die Wahl der richtigen Zeitform ist ein entscheidender Aspekt für Autoren, um die Stimmung, die Atmosphäre und die Erzählperspektive ihrer Geschichten zu prägen. In der Regel findet man in Büchern das Präteritum und das Präsens als die am häufigsten verwendeten Zeitformen.

Hier sind einige zusätzliche Aspekte zu beachten:

  • Konsistenz: Es ist wichtig, dass die Zeitform im gesamten Roman konsistent bleibt. Eine inkonsistente Verwendung von Zeitformen kann den Lesefluss stören und Verwirrung beim Leser hervorrufen.

  • Erzählstil: Die Wahl der Zeitform hängt auch vom gewünschten Erzählstil ab. Wenn eine Geschichte mit einer retrospektiven Perspektive erzählt werden soll, in der die Ereignisse bereits abgeschlossen sind, könnte das Präteritum passender sein. Wenn die Geschichte jedoch den Leser in das Geschehen hineinziehen soll und eine größere Unmittelbarkeit erfordert, könnte das Präsens die bessere Wahl sein.

  • Genre und Stimmung: Das Genre und die gewünschte Stimmung des Romans können ebenfalls eine Rolle bei der Wahl der Zeitform spielen. Romane im historischen Genre werden oft im Präteritum geschrieben, um die vergangene Zeit angemessen darzustellen. Thriller oder spannende Geschichten können vom Präsens profitieren, um die Spannung zu erhöhen. Überlege, welche Zeitform am besten zur Atmosphäre und zum Ton der Geschichte passt.

  • Leserpräferenzen: Es kann auch hilfreich sein, die Leserpräferenzen und Erwartungen in Betracht zu ziehen. Leser sind oft an bestimmte Konventionen gewöhnt und fühlen sich möglicherweise wohler mit einer bestimmten Zeitform. Wenn Sie ein breites Publikum ansprechen möchten, kann es sinnvoll sein, die gängigen Zeitformen des entsprechenden Genres zu berücksichtigen.

Präteritum: Eine Reise in die Vergangenheit

Das Präteritum, auch bekannt als Vergangenheitsform, wird in den meisten Büchern verwendet. Es ermöglicht es Autoren, die Handlung in die Vergangenheit zu versetzen und eine gewisse erzählerische Distanz zu schaffen. Durch das Präteritum werden Ereignisse und Handlungen beschrieben, die bereits abgeschlossen sind.

Präsens: Unmittelbarkeit und Intensität

Im Gegensatz zum Präteritum findet man in einigen Büchern das Präsens, auch als Gegenwartsform bezeichnet. Das Präsens erzeugt eine unmittelbare und intensive Wirkung. Es lässt den Leser das Geschehen direkt miterleben und schafft eine größere Nähe zur Handlung. Diese Zeitform findet sich häufig in Thrillern, Science-Fiction-Geschichten und Tagebüchern. Das Präsens kann die Spannung erhöhen und den Leser tiefer in die Geschichte eintauchen lassen.

Die Wahl der Zeitform: Eine Frage des Stils und der Wirkung

Die Entscheidung, ob man das Präteritum oder das Präsens verwendet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Autoren wählen die Zeitform entsprechend ihrer beabsichtigten Wirkung und des gewünschten Stils. Das Präteritum kann eine gewisse Distanz schaffen und sich gut für Geschichten eignen, die bereits in der Vergangenheit liegen. Es gibt dem Leser das Gefühl, dass die Ereignisse bereits abgeschlossen sind. Das Präsens hingegen schafft eine unmittelbare Präsenz und kann den Leser tief in das Geschehen hineinziehen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es keine festen Regeln gibt. Autoren können mit verschiedenen Zeitformen experimentieren und sogar verschiedene Zeitformen in einem Buch kombinieren, um bestimmte Effekte zu erzielen. Es geht darum, den richtigen Stil für die jeweilige Geschichte zu finden und die gewünschte Atmosphäre zu schaffen.

Neben dem Präteritum und dem Präsens gibt es noch weitere Zeitformen, die in Büchern verwendet werden können. Hier sind einige Beispiele:

  • Das Perfekt wird verwendet, um abgeschlossene Handlungen in der Vergangenheit auszudrücken, die eine Relevanz für die Gegenwart haben. Es wird oft verwendet, um Rückblicke oder Erinnerungen darzustellen.

  • Das Plusquamperfekt wird verwendet, um Ereignisse auszudrücken, die vor anderen vergangenen Ereignissen stattgefunden haben. Es wird oft in Rückblenden oder komplexen zeitlichen Strukturen verwendet.

  • Das Futur wird verwendet, um zukünftige Handlungen oder Ereignisse zu beschreiben. Es wird oft in Science-Fiction-Geschichten oder futuristischen Szenarien verwendet.

  • Das Konditional wird verwendet, um hypothetische oder bedingte Handlungen auszudrücken. Es wird oft in spekulativen Szenarien oder in Dialogen verwendet, um über Möglichkeiten zu sprechen.

Die Wahl der Zeitform kann den Leser in die Handlung eintauchen lassen, die Spannung erhöhen oder eine bestimmte Atmosphäre erzeugen. Autoren haben die Freiheit, ihre Kreativität bei der Wahl der Zeitformen einzusetzen, um ihre Geschichten zum Leben zu erwecken.