Epoche

Wie entscheidet man, in welcher Zeit der Roman spielen soll? Interesse an einer bestimmten Epoche oder passend zum Plot ausgewählt?

Viele Fantasyromane spielen in Zeiten, die erkennbar an das europäische Mittelalter, viktorianisches Zeitalter oder die Antike angelehnt sind. Mit oder ohne Kulturen aus der realen Welt. Dabei ist man in diesem Genre vollkommen ungebunden.

Konflikte im europäischen Mittelalter an die Leser zu vermitteln ist einfacher, da die Strukturen weniger komplex und klarer sind. Es kann auch daran liegen, dass diese Epoche in den letzten Jahren medial sehr stark präsent ist.

In Hinsicht auf das Kräftemessen zwischen Protagonist und Antagonist, neben den gewieften Intrigen und Fallen, ist das direkte Duell doch sehr mitreißend. Und wie könnte es besser und vergleichbarer sein, als im Schwertkampf! Das hinterhältige erschießen mit Scharfschützengewehren ist nicht sehr zufriedenstellend. Schusswaffen im Allgemeinen sind oftmals frustrierend und abhängig von der Situation verlernen Profischützen spontan das Schießen und andere werden über Nacht zu Profis. Sicherlich ist das mit Bogen, Armbrust und Steinschleudern ähnlich.

Es gibt neben der Epochenwahl auch diverse andere Möglichkeiten Waffen aus der Geschichte zu nehmen oder hinzuzufügen. Nur sagenumwobene Dolche, Arthurs Schwert, komplizierte Tränke oder magische Gegenstände können verletzen. Eine eigene Welt in der Schusswaffen verboten sind oder gar nur eigens kreierte Waffen existieren.

Auch der Rechercheaufwand für verschiedene Zeiten ist sehr unterschiedlich. Das Mittelalter mit primitiven Waffen, deren Namen und Funktionen geläufig sind. Die Hierarchien sind den meisten bereits bekannt und werden aufgrund der zeitlichen Stimmigkeit nicht hinterfragt. Dass auch hier einiges nachgeforscht werden muss, steht außer Frage. Andere, nicht so medial präsente Epochen erfordern jedoch einiges an Mehraufwand. Die Komplexität der Waffen und sozialen Strukturen wächst mit den Jahren.