Antiheld

Der Gegenentwurf zum Helden, sie sind aber keinesfalls mit dem Bösewicht zu verwechseln.

Habt ihr einen Lieblings-Antihelden?

Anti (Held), weil er Eigenschaften und Verhaltensweisen hat, die normalerweise mit einem Helden assoziiert werden. Ein Antiheld wird als unvollkommen oder fehlerhaft dargestellt und hat oft auch negative Charakterzüge wie Selbstsucht, Zynismus, Arroganz oder Unentschlossenheit.

Doch was macht ihren Charme aus?

Einer der Gründe dafür ist, dass Antihelden in ihrer Darstellung nicht eindeutig als »gut« oder »böse« klassifiziert werden können. Dadurch werden sie komplexer und realistischer als stereotype Helden (eindeutig gut und moralisch einwandfrei). Antihelden ähneln uns mehr. Ihr moralischer Kompass, ihre Unvollkommenheit und Fehler. Wir wollen, dass sie ihr Ziel erreichen und sind besorgt, wenn sie für ihre Missetaten zahlen müssen. Sie sind unberechenbar, nutzen unkonventionelle, kreative Wege und gelten als innovativ und abenteuerlich. Sie können uns dabei immer wieder überraschen oder enttäuschen.

Antihelden können das Ventil für die eigenen negativen Gedanken und Gefühle sein. Sie machen, was sie wollen, bleiben sich selbst immer treu und rebellieren gegen die Zwänge der Gesellschaft. Sie schenken dem Leser das Gefühl von Freiheit. In ihren Augen tun sie das richtige, auch wenn die gesetzlichen Regelungen dagegen sprechen.

Also doch ein Schurke?

Auch wenn ihr unethisches Verhalten und die illegalen Methoden das vermuten lassen, nein. Sie verfolgen zumeist ein nobles Ziel, das dem Allgemeinwohl dient. Hinter dem egoistischen Handeln steckt also oft mehr, als man von außen vermuten würde.

Leider können sie nicht jeden um den Finger wickeln. Leser, die einen tieferen Sinn in der Geschichte suchen, finden kaum Gefallen an dessen Charme. Für ein reines Lesevergnügen eignet er sich hingegen hervorragend.