Was ist der Buchsatz?

Ein Buchsatz bezieht sich auf die typografische Gestaltung und das Layout eines gedruckten Buches. Er umfasst die Auswahl der Schriftart, Schriftgröße, Zeilenabstand und die Formatierung von Absätzen. Ziel des Buchsatzes ist es, eine angenehme Lesbarkeit und ästhetische Präsentation des Textes sicherzustellen. Bei einem E-Book sind einige dieser Schritte nicht notwendig, da die Leser auf ihren eReadern selbst alles einstellen können.

Seiteneinrichtung:

  • Auswahl des Buchformats und der Seitengröße, z.B. vorgegebene Formate der PoD Anbieter

  • Einstellung der Seitenränder, entweder basierend auf den Mindestangaben des Anbieters oder anderen Vorlagen wie Papyrus Autor sie anbietet. Die genauen Maße der Seitenränder können je nach den Anforderungen des Projekts variieren, aber typischerweise werden oben, unten, links und rechts etwa 2,5 bis 3,5 cm Rand empfohlen. Bedenke, dass der Seitenrand auf der inneren Seite größer sein muss, da hier die Klebebindung Platz braucht.

  • Entscheidung über die Platzierung von Kopf- und Fußzeilen. Kopfzeilen enthalten Informationen wie den Buchtitel, den Kapitelnamen oder den Autor. In der Fußzeile befinden sich die Seitenzahlen, zentral oder am äußeren Rand.

Satzspiegel

  • Der Satzspiegel bezeichnet die Fläche einer Buchseite, die mit Text und Abbildungen gefüllt ist und durch die Seitenränder definiert wird. Die Seitenränder, auch Stege genannt, sollten am Kopfsteg beginnend im Uhrzeigersinn breiter werden, um eine ausgewogene Gestaltung zu ermöglichen. Die Breite des Satzspiegels bestimmt die Zeilenlänge, die von der Schrift und Schriftgröße abhängt und weder zu kurz noch zu lang sein sollte.

  • Der Textblock sollte außerdem eine ausreichende innere Ruhezone haben, um den Text vom Randbereich der Seite abzusetzen. Diese Ruhezone verhindert, dass der Text zu nah an den Seitenrändern platziert wird und ermöglicht eine bessere Lesbarkeit. Die genaue Breite der Ruhezone kann variieren, sollte aber mindestens ein paar Millimeter betragen.

    Die Höhe des Textblocks bezieht sich auf den vertikalen Bereich, den der Text auf einer Seite einnimmt. Es ist wichtig, einen ästhetisch ansprechenden Textblock zu gestalten, bei dem genügend Raum für Kopf- und Fußzeilen sowie visuelle Elemente bleibt. Die angemessene Textblockhöhe kann je nach Seitenformat und Layout variieren, aber im Allgemeinen werden etwa 60 % bis 70 % der Seitenhöhe für den Textblock empfohlen.

Textgestaltung:

  • Auswahl der Schriftart und -größe. Bei Romanen werden oft serifenlose Schriftarten mit einer angemessenen Schriftgröße verwendet. Eine der am häufigsten empfohlenen Schriftarten für Romane ist Garamond. Andere beliebte Optionen sind Times New Roman, Arial, Georgia, Pantino Lilope und Calibri. In der Regel liegen die Schriftgrößen für Romane zwischen 8 und 12 Punkt, aber jede Schrift hat individuelle Eigenschaften, die beeinflussen, welche Punktgröße optimal ist: die Größe der Kleinbuchstaben (Mittellänge) im Verhältnis zur Größe der Großbuchstaben (Versalhöhe).

    • Übrigens: Buchstaben haben unterschiedliche Zeichenbreiten und umgebenden Weißraum. Der Abstand zwischen bestimmten Buchstabenpaaren wird von Satzprogrammen durch Unterschneidung (Kerning) ausgeglichen.

  • Festlegung des Zeilenabstands. Der Zeilenabstand spielt eine wichtige Rolle beim Lesekomfort und der ästhetischen Gestaltung des Textes. Ein zu kleiner Zeilenabstand führt zu einem dunkleren Schriftbild, ein zu großer Zeilenabstand lässt den Text optisch auseinanderfallen. Es gibt keine festgelegte Formel für den optimalen Zeilenabstand, aber Richtwerte besagen, dass er bei einer Schriftgröße zwischen 8 und 12 Punkt etwa 120 Prozent der Schriftgröße betragen sollte. Der Zeilenabstand sollte auch von anderen Faktoren wie der Schriftart, der Zeilenlänge und dem Textinhalt abhängen.

  • Verwendung von Blocksatz zur Ausrichtung des Textes und Einstellen der Laufweite, um bei bestimmten Schriften das Schriftbild zu verbessern bzw. dem Strecken und Stauchen entgegenzuwirken. Ist dieser Abstand zu gering, haben wir Mühe, die Buchstaben voneinander zu unterscheiden. Ein großer Laufweitenabstand wiederum behindert den Lesefluss ebenfalls und ermüdet die Augen. Je größer eine Schrift ist, desto größer wirken die Buchstabenabstände. Daher wird bei Überschriften zum Beispiel oft der Weißraum zwischen den Buchstaben verringert, um sie kompakter darzustellen. Bei kleinen Schriften muss die Laufweite hingegen manchmal erweitert werden

  • Zeilen- und Seitenumbruch: Neben der Beachtung von rechtschreib- und typografiegerechten Worttrennungen geht es auch um ästhetische Aspekte und den Lesekomfort. Die häufigsten Satzfehler beim Umbruch sind Schusterjungen, Hurenkinder, Fliegenschiss, Löcher und Gassen.

    • Hurenkinder sind einzelne Wörter oder kurze Zeilen, die am Ende einer Seite abgeschnitten und auf die nächste Seite verschoben werden.

    • Schusterjungen sind kurze Absätze oder einzelne Zeilen, die am Anfang einer Seite stehen, während der Hauptteil des Absatzes oder Textes auf der vorherigen Seite verbleibt.

    • Der Fliegenschiss bezieht sich auf die letzte Zeile eines Absatzes, die nur aus einer einzelnen Silbe eines getrennten Wortes besteht und den Lesefluss stört.

    • Löcher bezeichnen zu große und/oder variierende Wortabstände im Satz, die das Erscheinungsbild und die Lesbarkeit beeinträchtigen können.

    • Gassen, auch als Gießbach bezeichnet, sind vertikale, über mehrere Zeilen laufende, direkt übereinanderstehende Wortzwischenräume, die das Textbild unruhig wirken lassen können.

    Diese können durch manuelle Eingriffe in die Zeilenlaufweite oder alternative Worttrennungen behoben werden. In belletristischen Texten sollten möglichst wenige Trennungen vorkommen, und wenn getrennt wird, sollte nach Sinneinheiten getrennt werden. Es sollte vermieden werden, mehr als drei Trennungen in Folge oder mehrere untereinander stehende Trennungen mit gleicher Anfangssilbe zu haben. Namen sowie Wörter mit weniger als fünf Buchstaben sollten nicht getrennt werden und nach einer Trennung mindestens drei Buchstaben auf der neuen Zeile stehen.

  • Einrückung der ersten Zeile eines neuen Absatzes, aber kein Einrücken nach Titel und Absatz. Der Einzug sollte nicht länger sein, als die Zeile hoch ist.

  • Die Länge einer Zeile muss immer in Relation zum Schriftgrad und zum Zeilenabstand gesehen werden. Bei zu langen Zeilen hat der oder die Leser*in Mühe, den Anfang der folgenden Zeile zu finden. Zu kurze Zeilen wirken unruhig, weil das Auge zu häufig zur nächsten Zeile springen muss.

  • Beachtung der Verwendung einheitlicher Satzzeichen und der richtigen Verwendung von Sonderzeichen, z.B. wörtliche Rede, Apostroph, Bindestrich und Auslassungspunkte.

  • Verwende nur eine Auszeichnungsart. Kombinationen sind hier ein No-Go: unterstrichene Versalien, gefettete Kursive oder unterstrichene Kapitälchen.

  • Etwas, das ich erst später noch gelernt habe, da ich zuvor für selbstverständlich erachtet habe: Die Zeilen auf der Vorder- und Rückseite müssen auf der gleichen Höhe liegen, um keinen „Schatten“ zu erzeugen. Durch Kapitelüberschriften, Grafiken oder andere Textformatierungen kann der Zeilenabstand verschoben werden und diesen Effekt erzeugen.

Es ist immer hilfreich, sich an einem anderen Buch zu orientieren, um zu sehen, was einem gefällt und was nicht und dies auf das eigenen zu übertragen. Für weitere Informationen gibt es viele Tipps und Hinweise im Internet sowie professionelle Buchsetzer.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Feinheiten und spezifische Richtlinien, die je nach Art des Buches und dem gewünschten Stil variieren können. In der Praxis können auch individuelle Gestaltungselemente und kreative Entscheidungen einfließen.

Kapitelübergänge

  • Bedeutung des "White Space" zur Erholung der Lesenden zwischen den Kapiteln.

  • Beginn der Kapitel auf neuen Seiten, manchmal sogar auf der nächsten rechten Seite.

  • Mögliche Verwendung von Kapitelsenkungen, bei denen die Überschrift des Kapitels in der Mitte der Seite steht. Oft wird dieses dann mit Zierden versehen.

    • Kleiner Hinweis: Hat das Buch keine Kapitelnamen und nur Nummern, kann man sich überlegen, für die E-Book Ausgabe solche Titel einzufügen. Das erleichtert die Orientierung in der elektronischen Variante.

  • Kreative Möglichkeiten wie die Hervorhebung des ersten Buchstabens eines Kapitels mit einer Initiale.

    • Möchte man nur den ersten Buchstaben verändern, ohne ihn über mehrere Zeilen zu legen, hilft die Abstandseinstellung „Punkt“ statt „Faktor“, um den Zeilenabstand nicht zu verändern.

Buchblock

  • Leerseiten: Oft beginnt ein Buch mit einer oder mehreren Leerseiten. Diese Leerseiten dienen dazu, den Leser auf den Beginn des Buches vorzubereiten und eine visuelle Trennung zwischen dem Cover und dem eigentlichen Inhalt herzustellen.

  • Impressum: Das Impressum ist eine wichtige Seite, auf der rechtliche und bibliografische Informationen über das Buch aufgeführt werden. Dazu gehören der Buchtitel, der Autor, der Verlag, das Erscheinungsjahr, mögliche Urheberrechtsvermerke, die ISBN und andere bibliografische Angaben. Das Impressum kann auf einer separaten Seite oder auf der Rückseite des Titelblatts platziert werden.

  • Titelblatt: Das Titelblatt enthält normalerweise den Buchtitel, den Autor, manchmal auch den Untertitel und den Namen des Verlags. Es ist oft eine ansprechend gestaltete Seite und befindet sich direkt nach dem Impressum. Das Titelblatt ist eine der ersten Seiten, die der Leser sieht, und soll einen guten ersten Eindruck vermitteln.

  • Widmungsseite: Die Widmungsseite ist optional und kann verwendet werden, um das Buch einer bestimmten Person oder Gruppe zu widmen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Zitat bzw. Gedicht, das mit der Geschichte zusammenhängt.

  • Inhaltsverzeichnis: Das Inhaltsverzeichnis listet die Hauptkapitel oder Abschnitte des Buches sowie gegebenenfalls Unterkapitel auf. Es ermöglicht den Lesern einen schnellen Überblick über die Struktur und den Inhalt des Buches. Das Inhaltsverzeichnis wird normalerweise auf einer eigenen Seite platziert, oft direkt nach dem Titelblatt oder der Widmungsseite.

Es ist immer hilfreich, sich an einem anderen Buch zu orientieren, um zu sehen, was einem gefällt und was nicht und dies auf das eigenen zu übertragen. Für weitere Informationen gibt es viele Tipps und Hinweise im Internet sowie professionelle Buchsetzer.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Feinheiten und spezifische Richtlinien, die je nach Art des Buches und dem gewünschten Stil variieren können. In der Praxis können auch individuelle Gestaltungselemente und kreative Entscheidungen einfließen.